Was Sie schon immer über mich wissen wollten

oder auch nicht…

Aber von vorne. Gestern hat mir Frau Samtmut (formerly known as Shaima) ganz mutig diesen Award an die Backe geklebt.

Und obwohl ich das Ding sofort loswerden wollte, hat es sich nach einer Zeit wider Erwarten ganz samtig angefühlt – schließlich ist es eine Ehre. Ich möchte mich also ausdrücklich bei Frau Samtmut für diesen Award bedanken, nicht nur, weil es so in den Regeln steht, sondern explizit dafür, dass sie mich hinterm Ofen vorgelockt hat.

Es sind sieben Dinge über sich zu erzählen und danach 15 weitere Blogs mit dem Award zu „beglücken“ – eigentlich… Ich werde allerdings nur sieben BlognachbarINNEn küren und nicht unbedingt damit rechnen, dass sie sich hier entdecken und angesprochen fühlen.

Here we go.

  • Ein grüner Button in meinem Blog! Das ist eine echte Herausforderung. Die Farbe Grün mag ich eigentlich nur beim Blick aus dem Fenster.
  • „Sie glauben alles alleine schaffen zu müssen.“ ist ein Satz aus meinem Horoskop, der leider stimmt. Früher war es beispielsweise so, dass ich mich trotz mehrerer potentieller Anreicher fast auf den Frühstückstisch legte, um an die Butter zu gelangen. Da ich ja nun nicht mehr so sportlich bin, bin ich ständig aufgefordert, meinen Mund aufzumachen. Und daran, stellen Sie sich vor, habe ich mich bis heute noch nicht gewöhnt.
  • So, und wo wir gerade bei Butter sind… Als gebürtige Schwäbin spreche ich nicht von DER Butter, denn im Ländle und in der „Schwäbischen Botschaft“ ist DER Butter männlich. Und DER wiederum lag in meiner Kindheit – wenn überhaupt, denn zu 99% gab es Margarine, sogenannte Arbeiterbutter – auf DEM Teller, was sich ja noch unauffällig anhört. Aber jetzt kommt’s. Eine in manchen Gegenden durchaus normale Bitte am schwäbischen Frühstückstisch lautet nämlich: Gibsch mir amol DES Teller mit DEM Butter. Aber ich kann Ihnen versichern, „das Teller“ habe ich mir inzwischen komplett abgewöhnt.
  • Jahrelang bot ich einen ziemlich merkwürdigen Anblick im Bett: immer auf dem Rücken, die Hände wie eine Verstorbene gefaltet, und das Ende der Bettdecke auf dem Kinn, weil ich es am Hals unerträglich fand. Inzwischen ist diese extreme Empfindlichkeit zu meinen Zehen gewandert. Die Schwierigkeit, die gleichzeitig zu berücksichtigen ist, Sie ahnen es: Ich bin eine Frau!… Daher habe ich mich für den Kauf einer Decke entschieden, die als Lamborghini unter den Bettdecken bezeichnet wird – ein Hauch von nichts aus Eiderdaune. Nächste Woche ist sie hoffentlich da.
  • Ich habe eine weitere merkwürdige Empfindlichkeit. Ärgert sich jemand in meinem Umfeld (z.B. über ein Missgeschick, einen verschossenen Elfmeter, etc.) fühle ich mich reflexartig schlecht, bedroht und schuldig. Mein Gehirn arbeitet glücklicherweise zuverlässig und führt noch einen Realitätscheck durch. Die Gefühle sind allerdings immer schneller.
  • Ich leide an einem äußerst hartnäckigen Arbeiterkind-Komplex: So fühle ich mich nach wie vor ungebildet und lasse mir das auch kaum ausreden, obwohl ich beispielsweise für die Diplomarbeit und in allen 7 Diplomprüfungen eine Eins bekommen habe. Wenigstens träume ich mittlerweile nicht mehr davon, bei einer Klausur zu versagen. Mit bald 56 Jahren ist es auch langsam Zeit.
  • Ich rege mich ziemlich häufig und leidenschaftlich über die mediale Berichterstattung auf – aktuell beispielsweise über die zum Selbstmordversuch eines Schiedsrichters. Diesen Aasgeiern würde ich den Kadi auf den Hals schicken. Alles, alles, absolut alles wird kapitalistisch ausgeschlachtet. Mann, der lebt noch und braucht Schutz vor euch – Saubande!

Ich überreiche diesem Award an
Momoseven X
die Hausmeisterin
die Falkin X
Kinkerlitzch3n
das Burgfrollein X
Teresa X
Bartynova X
– und weil ich ja doch neugierig bin, natürlich auch an jeden anderen meiner geschätzten Leserschaft, sofern nicht schon anderweitig bedient.

Doppelüberreichungen sind, wie ich inzwischen entdeckte, übrigens durchaus üblich, falls hier ein Blog steht, das Sie ebenfalls beglücken wollten.

Eben wurde ich von Edith gerügt: „Was soll denn diese Zurückhaltung? Außerdem hängt sich doch eh keiner selbst so einen Award um den Hals. Und wer ihn nicht haben will, lässt ihn eben einfach liegen.“ Recht hat sie! Also nominiere ich jetzt 8 weitere Blogs, von denen ich annahm, dass sie sich belästigt fühlen könnten, sowieso keine Zeit haben oder sofort Stöckchen-Pickel kriegen könnten:
Trithemius, Rinpotsche x, Schneck x, Frau SWA x, SHHHH, Jossele x, Profiler, und Nömix x. La-mamma x und Barbara x wurden ja erwartungsgemäß bereits „heimgesucht“. ; )

Aufgefangen – Ansichten

Gestern habe ich mein allererstes Stöckchen aufgefangen.

Man sollte angefangene Sätze ergänzen:

  • Das Leben ist … ein Wunder der Entfaltung.
  • Sterben müssen heißt … das Leben verlieren.
  • Menschen können … sich selbst reflektieren.
  • Menschen sollten … neugierig bleiben.
  • Die Welt braucht … uns Menschen wahrscheinlich nicht.
  • Das Wichtigste im Leben ist … Akzeptanz und Zuneigung.
  • Unwichtig ist … das Zins- und Zinseszinssystem.
  • Vergangenheit ist … verflossene Zeit, die in Form von Erinnerungen mehr oder weniger konstruiert und konserviert maßgeblich zu unserer Identität beiträgt.
  • Zukunft bedeutet … Option, die in der Vergangenheit und Gegenwart wurzelt.
  • Zeit ist … etwas Subjektives, das mit zunehmendem Alter schneller vergeht.
  • Liebe ist … ein Ideal, das ein herzliches Ja und Engagement zur Verwirklichung braucht und nicht vom Himmel fällt.
  • Freunde haben ist … ein Geschenk.
  • Glück ist … ein Puzzle aus vielen kleinen Glücksmomenten, für die man das Auge schärfen muss.
  • Gefühle sind … nicht immer angenehm, aber lebensnotwendig.
  • Konflikte bedeuten … eine Herausforderung mit ungewissem Ausgang.
  • Hoffnung ist … ein starker Reflex, der Erträglichkeit anstrebt.
  • Glauben können ist … für manchen tröstlich.
  • Träume sind … recht gute Motoren, wenn sie nicht zu abgehoben sind.
  • Visionen sind … etwas für Hellseher und Mächtige.
  • Veränderung bedeutet … neuen Anpassungsbedarf.
  • Stagnation bedeutet … Rückschritt.
  • Ich brauche … Wohlwollen und Anerkennung.
  • Angst habe ich vor … Hilfsbedürftigkeit in herzloser Umgebung.
  • Mut bedeutet, … ohne Absicherung Wagnisse einzugehen.
  • Das Allerschwerste ist … vermutlich, leicht zu sterben.
  • Es ist so leicht, … zu versumpfen.
  • Verlieren bedeutet, … ein Ziel aufgeben oder verändern zu müssen.
  • Gewinnen heißt, … ein relativ kurzes Freudenbad mit anschließender Abkühlung zu bekommen.
  • Perfekt sein (wollen) bedeutet … oft, Angst zu haben.
  • Versagen bedeutet, … dass Wille und Können nicht zusammengehen.
  • Verlust ist … der Schmerz bevor man loslassen oder vergessen kann.
  • Schmerz ist … meist nur in der Retrospektive positiv zu bewerten.
  • Arbeiten bedeutet … günstigenfalls, mit seinen Talenten etwas von Wert zu schaffen.
  • Geld bedeutet … dass man manches kaufen kann, leider nicht nur Gutes, glücklicherweise nicht alles.
  • Leistung ist … ein Ergebnis, auf das man hingearbeitet hat.
  • Stärke ist … ein Segen – ohne gute Absicht und Koordination ein Fluch.
  • Phantasie ist … nicht selten der Stoff aus dem die Zukunft ist.
  • Kreativität ist … der Umgang damit.
  • Menschen, die andere nach ihrem Bild formen wollen, … vertrauen und lieben nicht.
  • Gesundheit für meine Lieben … steht auf meiner Wunschliste ganz oben.
  • Gerechtigkeit … ist wahrscheinlich nur annähernd zu verwirklichen; man sollte aber alles daransetzen.
  • Unerreichbares … macht manchen bescheidener, wenn er es zu erreichen versuchte.
  • Mein Gefühlsleben … ist ein Instrument – mal zeigt’s die Richtung, mal Resonanz (mitunter mit ganz schrägen Tönen).