Die Zweitfrau

Dieses Wochenende bin ich mal wieder allein. Er ist bei ihr. Bei Gefion. Merkwürdiger Name. Skandinavisch eben. Er hat sie vor 5 Jahren im Internet kennengelernt. Das erste Date war in Göteborg. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie ist natürlich jünger als ich, Jahrgang 62.

Damit sie immer in seiner Nähe sein kann, ist sie nach Deutschland übergesiedelt und nach mehreren Umzügen vergangenen Winter bei seinem Freund in Nordfriesland untergekommen. Der hat kürzlich angebaut.

Bei uns in Hamburg war sie nur kurz. Da hat sie zu wenig Freiraum. Gefion liebt die See. Im Sommer hält sie sich deshalb überwiegend in Dänemark auf. Dort verbringen der Allergeliebteste und sie auch immer den gemeinsamen Urlaub. Einmal war ich auch dabei. Es ging sogar ganz gut. Gott-sei-Dank bin ich nicht eifersüchtig. Ich habe ihn sogar zu dem Verhältnis ermutigt. Schließlich kann ich ihm nicht alles geben.

Dieses Wochenende hilft er ihr mal wieder. Es gibt bei der Dame gerade einiges zu renovieren und die Zeit drängt. Sie wollen nämlich bald zusammen Segeln gehen.

Ich muss zugeben, sie ist zwar auch nicht mehr die Jüngste, dafür aber ziemlich sportlich und – ja – sie ist SCHÖN! Seht selbst!

56 Kommentare zu „Die Zweitfrau

  1. im ersten absatz dachte ich mir noch: ohje scheiße. die arme!
    aber beim freund in nordfriesland dachte ich mir dann schon, dass die gute vielleicht ein boot ist.

    sie ist wirklich eine hübsche. und ich denke grad, wie es wohl wäre, hätten wir auch die größe (oder was auch immer), über eine andere frau so zu reden 😉

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    1. Darüber musste ich mir notgedrungen bei meinen letzten Gefährten Gedanken machen. Ich habe es mit einer Ausnahme zumindest nach der Trennung geschafft, freundschaftlichen Umgang mit den diversen Techtelmechtels und den ernsthafteren Affairen zu pflegen.

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    2. btw Glaube ich, dass Frauen eher gewillt sind, sich mit einer Geliebten zu arrangieren, als das bei Männern vorstellbar wäre. Aber solange wir noch Muttertag feiern, wird es sich wohl eh kaum zu einem verbreiteten Phänomen entwickeln, dass Männer sich mit einem Geliebten an der Seite ihrer Frau abfinden müssten. (reine Theorie also)

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  2. Obwohl:
    es soll ja Männer geben, die haben so viel Freude an ihrer Frau,
    dass sie am liebsten sogar noch eine davon hätten…..

    Mast- und Schotbruch!

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    1. Nein, nein, ich habe nur diesen sonderlichen Zwang, Neuerlerntes immer gleich auszuprobieren. Diese beiden Wörter kamen mir dabei rein zufällig in die Quere. Sonst hätte ich „diplomatisch“ mit size=8 kodiert. 😉

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  3. an Liebe kann man ersticken, und mit Liebe kann man dem Partner/die Partnerin die Luft zum Atmen nehmen. Die Erkenntnis ist allerdings kein Freibrief für Untreue.
    Ich hatte übrigens mal ein Segelboot der Marke PIRAT. War das eine DDR-spezifische Klasse?

    lieben Gruß

    Mukono, grins, der sich bis zum letzten Punkt nicht sicher ist…

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    1. Nee, hätte ich diesmal auch so gewusst, dass diese Boote älter sind. Als Kind habe ich mal ein Buch gelesen („Pianke” von Peter Abraham), in dem ein „Pirat” vorkam und die Geschichte spielte in der Nazizeit. Nach dem Lesen des Buches wollte ich immer so eine Jolle haben. Naja, eigentlich nur ersatzweise, denn an erster Stelle stand immer eine Fünfmastbark.

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    2. nönönö… einen piraten hatte ich auch in den frühen achtzigern. und dann einen kielzugvogel… träum…. dieser titel geht also auch umgekehrt…. der zweitmann 🙂

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    3. Hehe, Frau Rosmarin, Sie sind ja wohl eine ganz Wilde. Herzlich willkommen. Ich muss mal, wenn wieder mehr Zeit ist – also am „einsamen“ Wochenede 😉 – bei Ihnen vorbeischauen.

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  4. nicht sicher wenn ich solche Texte lese. Ich bin da überhaupt nicht pfiffig. Für das Aha-Erlebnis brauchte ich schon das Foto. Andere wissen nach dem ersten Absatz schon Bescheid… so meinte ich es.

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    1. Ich gehöre auch zu den Schnellraffern, was mich aber immer wieder stört. Gerade bei so schönen Verwirr-Geschichten wie sie häufiger bei der Testsiegerin, aber auch bei Ihnen, zu lesen sind. Bei Ihnen allerdings nicht – wie hier – mit dieser Absicht.

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  5. Ahh, ich sehe schon hier bekäme ich das notwendige Verständniss. Aber warum warst Du nur einmal dabei?
    Keine Seebeine?
    Ich würde es schade finden und hätte tatsächlich ein bisschen ein schlechtes Gewissen beim Segeln.

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    1. Ich war gerade bei dir mit einem Lesetipp.

      Dass ich nur einmal dabei war, hat einen anderen Grund. (Das behalte ich aber für mich) Der A. ist auch immer wieder traurig darüber.

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    2. Beneidenswert finde ich die Leute die ihr Hobby bzw. ihre Leidenschaft gemeinsam ausleben können. Das findet sich in der Tat nicht sehr oft. Selbst bei uns im Club sind darüber schon ein paar langjährige Ehen gescheitert.
      Danke für den Tip

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    3. Also da geb ich dir recht, aber getrennte Hobbies haben schon auch etwas für sich. Das Auseinandergehen und Wieder-Zusammenkommen mit einem bereicherten und inspirierten Menschen möchte ich nicht missen.

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  6. Liebste Eugene,
    wenn ich das Segelboot wäre, würde ich mich warm anziehen. Gegen dich anzukommen, erscheint mir MEHR als schwer.

    P.S.: Ich finde es wundertoll, dass du zu mir verlinkst, aber da hat sich ein Fehler eingeschkichen. Der Link tut nicht. Weißt du, woran das liegt?

    P.P.S.: MEHR als danke fürs Verlinken!!!

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  7. Bei einem flotten Dreier liegt sie immer unten, nehme ich an. Es sei denn, sie liegt auf dem Trockenen, und das ist der Sache dann wahrscheinlich auch nicht zuträglich, oder? 😉

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    1. Ich allerdings weniger. Da muss ich nämlich den Horizont im Auge behalten, sonst …

      btw: ich freue mich übrigens sehr über Ihren Besuch, Frau Nessy. (Die bewundernswerte Nessy zu Besuch bei mir, hach…)

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    2. Die „bewundernswerte Nessy“? *errötet zart*
      Ich war Ihnen schon früher auf der Spur, aber dann hatten Sie Ihre Praxis mal geschlossen. Danach habe ich Sie kurzzeitig aus den Augen verloren.

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    3. Das Fragezeichen können Sie getrost wieder entfernen, Sie wissen doch, dass ich ein großer DNK-Fan bin!

      Also, bis bald mal wieder, obwohl ich aktuell wieder etwas weniger Zeit habe.

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  8. *schluck* Auch ich dachte wie wahrscheinlich einige Andere bei den ersten Zeilen an eine „andere“!!!

    Beim Betrachen des Bildes liefen mir Tränen runter … es ist auch unser Traum … eine Geliebte für uns beide … 28 – 31 sollte sie sein …

    Danke für diesen schönen Beitrag welcher meinen Tag unheimlich sonnig gemacht hat!!!

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    1. Sehnsucht … … nach neuen Eugene Faust-Texten habe ich – und das nicht zu knapp. Was machen wir dagegen, allergeliebsteste Eugene? Ich bin rat- und geschichtenlos, jawoll. Kuss aus dem Niemandsland, Nella

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    2. Ich war gerade bei dir im Niemandsland und bin nun sehr nachdenklich.

      (Schreibtechnisch muss ich noch einen Impuls abwarten. Denn – mal ganz ehrlich – Schreiben ist überhaupt nicht mein Ding. Und ich weiß oft nicht, was ich eigentlich hier mache, seit ich brav Teil um Teil meiner Diplomarbeit veröffentlicht habe. Ich bin ja viel eher eine Leserin, der manchmal eben etwas einfällt.)

      Kuss zurück

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    1. Jetzt, wo ich sie mir mit Abstand… …wieder durchgelesen habe, muss ich zugeben, dass das alles ganz schön resigniert klingt. Ich glaube, ich wäre auch erst einmal erschrocken.

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